Teleologische Perspektiven auf die althochdeutsche Überlieferung und ihre Konsequenzen für den Quellenwert von Glossen
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Teleologische Perspektiven auf die althochdeutsche Überlieferung und ihre Konsequenzen für den Quellenwert von Glossen. (2013). JournaLIPP, 2, 49-67. https://doi.org/10.5282/journalipp/69

Abstract

Darstellungen des Althochdeutschen basieren oftmals auf teleologischen Vorannahmen. Anhand der Diskussion zweier Modelle, denen solche Perspektivierungen zugrunde liegen, zeigt dieser Artikel, wie hierbei die damalige Sprachrealität verzerrt dargestellt und ein Großteil der Überlieferung ausgeblendet wird. Konsequenzen daraus werden in der Althochdeutschen Grammatik sichtbar, wo u.a. die Graphien einiger Glossen auf Grund ihrer Abweichung von einer am Vorbild literarischer Texte gesetzten Norm abgewertet werden. Anhand der Griffelglossen im Freisinger Codex Clm 6300 wird gezeigt, dass derartige Graphien systematisiert und in diesem Beispiel erklärt werden können als Resultate nähesprachlicher Verschriftungsakte. Nimmt man derartige Überlieferungsquellen ernst, so liefern sie neue Einblicke in die soziokulturellen Kontexte der frühesten Verschriftung des Deutschen sowie in historische Sprachwandelprozesse.

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