Abstract
Das Englische ist auf dem Vormarsch, es „ist die neue lingua franca unserer Zivilisation” (Cebrián 1999: 190). Auch in den romanischen Sprachen sind Wörter aus dem Englischen allgegenwärtig. Anglizismen werden darüber hinaus immer wieder als charakteristisch für die Jugendsprache angesehen. Der folgende Beitrag befasst sich mit der Fragestellung, wie sich nun die morphologische Integration des fremden Wortguts in den jugendsprachlichen Nonstandardvarietäten des Spanischen und Französischen beschreiben lässt. Mehrere Untersuchungen zum Französischen, Italienischen und Spanischen haben gezeigt, dass sich die Anglizismen durch einen immer geringeren Integrationsgrad auszeichnen. Gerade bei der Pluralmarkierung nicht vollständig integrierter Lehnwörter stößt man in den sprachnormativen Werken auf divergierende Angaben. So findet sich im Falle des Französischen im Le Petit Robert (2006) die Pluralmarkierung flashs, wohingegen der Trésor de la langue française (2004) flashes angibt. Im Spanischen lässt sich Vergleichbares beobachten: z.B. sandwich und sandwiches (Diccionario del español actual), sowie sándwichs (Esbozo de una nueva gramática de la lengua española). Prinzipiell lassen sich in der Standardsprache bei Entlehnungen mindestens zwei verschiedene Wege der Pluralmarkierung herausstellen: Entweder folgt der Plural dem romanischen Muster oder die Pluralmarkierung der Gebersprache dient als Vorbild. Interessant ist nun zu untersuchen, welche Pluralmarkierung im Nonstandard frequenter ist und inwiefern an dieser Stelle die Jugendsprache vom Standard abweicht. Darüber hinaus setzt sich der Beitrag das Ziel, Divergenzen und Konvergenzen bei der französischen und spanischen Pluralmorphologie aufzudecken. Als Korpus dienen spanische und französische Jugendzeitschriften und Internetblogs.