/l/-Vokalisierung in der Steiermark
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Zitationsvorschlag

/l/-Vokalisierung in der Steiermark. (2015). JournaLIPP, 4, 13-25. https://doi.org/10.5282/journalipp/4846

Abstract

Aus dialektologischer Sicht sind weite Teile der Steiermark (abzüglich der Weststeiermark, die alleine südbairisch geprägt ist) ein Übergangsbereich zwischen dem Mittel- und Südbairischen (vgl. Kranzmayer 1956: 1; Hilfskarte 1). Grob gesprochen, können die Ober- und Südsteiermark traditionell aufgrund mehrerer Variablen eingeteilt werden, eines davon ist die unterschiedliche Produktion des silbenfinalen Laterales (vgl. Kranzmayer 1956: Karte 26). In der Obersteiermark wird der Lateral vokalisiert, im Süden retroflex ausgesprochen (vgl. Haas 1983: 1112). Der Vokalisierung des Laterales trägt ein höheres, interdialektales Prestige, das alveolare (bis leicht retroflex gebildete) /l/ ist der Laut des Standards. Es wird im vorliegenden Beitrag untersucht, ob sich die /l/-Vokalisierung in südliche Landesteile ausbreitet.In der Landeshauptstadt Graz werden Dialektvarianten von vielen Sprechern vermieden und vermehrt der klare, alveolare Lateral artikuliert.
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