Ausbau als Nachbau. Zum heuristischen Wert des Ausbaukonzepts im Rahmen der englischen Sprachgeschichtsschreibung
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Zitationsvorschlag

Ausbau als Nachbau. Zum heuristischen Wert des Ausbaukonzepts im Rahmen der englischen Sprachgeschichtsschreibung. (2014). JournaLIPP, 2, 69-81. https://doi.org/10.5282/journalipp/70

Abstract

Das Konzept ‚Ausbau‘, das von Heinz Kloss (1952, 21978) eingeführt und von Peter Koch und Wulf Oesterreicher (1994) weiterentwickelt wurde, birgt ein erhebliches Er-klärungspotential mit Blick auf sprachliche Standardisierungsprozesse. Gerade in Be-zug auf die Geschichte des Englischen, die sich zu einem ganz wesentlichen Teil als Standardisierungsgeschichte konzeptionalisieren lässt, wurde dieses Konzept jedoch bis jetzt noch kaum herangezogen. In diesem Aufsatz möchte ich aufzeigen, welchen Erklä-rungswert das Ausbaukonzept als heuristische Grundlage für Untersuchungen im Be-reich der englischen Sprachgeschichte haben kann. Hierzu setze ich mich mit den Ur-sprüngen des Konzepts bei Kloss sowie mit dessen Weiterentwicklung durch Koch/Oes-terreicher theoretisch auseinander, um schließlich ein praktisches Anwendungsbeispiel geben zu können, das illustrieren soll, inwiefern sich ein konkretes syntaktisch-lexikali-sches Phänomen als eine Manifestation von Ausbau betrachten lässt. Das von mir the-matisierte Ausbauphänomen – Konstruktionen mit engl. notwithstanding – kann als ein für die englische Ausbaugeschichte prototypisches Beispiel gelten, da es eine lateini-sche bzw. französische Modellkonstruktion imitiert. Dieses Moment das Sprachkontakts ist charakteristisch für den Ausbau des Englischen, was sich im Terminus ‚Nachbau’, den ich für diesen Zusammenhang vorschlage, begrifflich manifestiert.
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